10 Fragen an Angelina Root zu Business, Karriere und Lifestyle!

Hallo und herzlich willkommen – schön, dass du hier bist!

Ich bin Angelina Root, seit über 15 Jahren im Projektmanagement tätig, seit fast 10 Jahren Unternehmensberaterin und seit vier Jahren Unternehmerin.
In dieser Zeit durfte ich in den unterschiedlichsten Rollen und Branchen wirken: Unternehmensgründung und -führung, ehrenamtliches Engagement, Vereinsarbeit, Beratung, Projekt- und Testmanagement – von IT bis Automotive, von Start-ups bis Großkonzernen, von SAP bis komplexen Transformationsprojekten.
Kurz gesagt: Ich habe viele Perspektiven kennengelernt – und jede hat mich geprägt.

Mein Weg war selten einfach. Oft war er stürmisch, unberechenbar und fordernd.
Aber egal wie komplex oder kräftezehrend die Phase war: Aufgeben war keine Option.
Diese Haltung hat mich dorthin gebracht, wo ich heute stehe – und meine Reise ist noch lange nicht zu Ende.

Beruflich wie privat werde ich immer wieder nach meiner Sicht auf bestimmte Themen gefragt.
Offenbar interessiert einige Menschen, wie ich denke und was mich antreibt.

Deshalb beantworte ich heute eine Auswahl dieser Fragen – in der Hoffnung,
dass meine Erfahrungen auch dir auf deinem eigenen Weg weiterhelfen.

Business und Karriere

Was motiviert dich bei deiner Arbeit?

Ich bin sehr neugierig, habe viel Tatendrang und lerne Dinge am besten, wenn ich sie selbst mache. Schon früh habe ich Verantwortung übernommen – in der Schule war ich bei jeder freiwilligen Aufgabe dabei.
Menschen sind mir wichtig und ich unterstütze andere, wo ich kann. Besonders motiviert mich das Lernen neuer Themen. Am liebsten würde ich alles können und ausprobieren – auch wenn dieser Wunsch natürlich unrealistisch ist.

Wie kann ich Mitarbeiter motivieren, besser zu werden und über ihren Tellerrand hinauszublicken?

Ich versuche, meine Begeisterung oder die Dringlichkeit einer Aufgabe offen zu kommunizieren. So erreiche ich meistens sofort ihre Aufmerksamkeit. Anschließend bekommen sie alle notwendigen Ressourcen und wir teilen die Aufgabe in kleinere Schritte mit klaren Zwischenzielen auf. Das ermöglicht frühe Ergebnisse, Feedback und ein gemeinsames Verständnis.
Ich erkläre immer das „Warum“ hinter einer Aufgabe und das Ziel, das wir verfolgen.
Mein Ansatz: „Einfach machen – du schaffst das. Und ich bin da.“

Es ist eine Mischung aus „ins kalte Wasser werfen“, aber gleichzeitig am Beckenrand zu stehen – mit Handtuch und Bademantel. Wichtig ist für mich, weder zu überfordern noch zu unterfordern. Ziele sollten erreichbar sein, aber dennoch so hoch, dass man sich strecken muss.

Als Junior finde ich keinen Job. Wie kann ich für Arbeitgeber attraktiver werden?

Mein Tipp: Trainee-Programme, Praktika, Ehrenamt oder die Lieblingsfirma direkt mit einer ehrlichen, interessanten Nachricht anschreiben.
Ich habe einmal eine E-Mail mit dem Betreff „Ich muss unbedingt in Ihr Team“ verschickt – einen Tag später rief mich der CEO an.
Wenn sich im Wunschbereich nichts tut, hilft ein Perspektivwechsel. Hauptsache: in Bewegung bleiben.

Deine Karriere war nicht immer einfach. Wie bist du mit schwierigen Phasen umgegangen? Was kann die junge Generation von dir lernen?

Während Corona hatte ich zeitweise keine Projekte. In dieser Phase bin ich 3–4 Mal pro Woche ins Fitnessstudio gegangen, habe bei der Münchner Tafel Lebensmittel verteilt und meine Chefs bei der Kundenakquise unterstützt, um wieder ein Projekt zu bekommen.
Außerdem habe ich mit meinem gemeinnützigen Verein eine Bastelaktion gestartet und Bastelsets an Kinderheime und bedürftige Familien verteilt.

Ich würde nicht behaupten, dass man etwas von mir lernen muss. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen. Wenn jemand daraus Inspiration zieht, freut mich das sehr. Nimm mit, was dir hilft.

Du arbeitest seit Jahren erfolgreich in einem männerdominierten Umfeld. Wie toxisch sind Männer wirklich? Wie gehst du mit ihnen um?

Das Wort „toxisch“ hätte ich mit Männern nie automatisch verbunden. Wichtig ist, eigene Werte und Grenzen zu kennen. Wenn jemand deine Integrität verletzt, musst du handeln.
Natürlich gab es auch schwierige Persönlichkeiten. In solchen Fällen hilft es, mit Vorgesetzten zu sprechen – und wenn das nicht möglich ist, ist es der falsche Arbeitsplatz.

Die Zusammenarbeit mit Männern habe ich überwiegend sehr geschätzt. Ich konnte viel lernen, besonders im technischen Bereich. Direktheit, klare Kommunikation, analytisches Denken – all das habe ich als bereichernd erlebt.
Ich schätze diese Zusammenarbeit sehr. Gleiches gilt für die Frauen, mit denen ich arbeiten durfte – auch diese Zusammenarbeit war großartig.

Lifestyle

Wie bleibst du so fit? Sport oder Gene?

Vielen Dank für das Kompliment. Die ehrliche Antwort: beides.
Ich mache seit über zwei Jahren regelmäßig Sport und war generell immer ein aktiver Mensch. Viele gute Gene kommen von meinem Vater. Meine Mutter hat außerdem großen Wert auf gesunde Ernährung gelegt – bei uns wurde immer frisch gekocht, kein verarbeitetes Essen. Das versuche ich bis heute beizubehalten.

Du bist jung und erfolgreich. Wie machst du das? Was ist dein Geheimnis?

Danke – ich werde gleich ein bisschen verlegen. Ich sehe mich selbst nicht als „erfolgreich“. Aber mein Rat lautet:
Finde etwas, das dich interessiert. Dann geh all-in, bleib dran und kämpfe dich durch.
Mein Motto lautet: „Einfach machen – just do it.“

Dein Kleidungsstil wirkt sehr durchdacht. Wie hast du deinen Stil gefunden?

Ich habe festgestellt: Wenn ich mich nicht zu sehr mit Trends beschäftige, wirkt mein Stil am stimmigsten.
Meine Formel lautet: hochwertig, simpel, zeitlos.
Mode darf mich nicht überfordern, sondern muss mich unterstützen.
Im beruflichen Alltag trage ich gerne Hosenanzüge – darin fühle ich mich professionell und fokussiert. Generell mag ich unaufdringlichen Luxus und hochwertige Materialien.

Sind Frauen wirklich das „schwächere Geschlecht“? Oder steckt in ihnen mehr Macht, als man denkt?

Haha, no comment.
Natürlich gab es Phasen, in denen ich mich schwach gefühlt habe – gerade in herausfordernden oder schwierigen Umfeldern.
Aber meine Vorgesetzten haben mein Potenzial immer gesehen und mich unterstützt. Ich hatte nie Probleme, Gehaltserhöhungen oder bessere Positionen zu bekommen.
Schon früh habe ich in Gesprächen Lösungsansätze aufgezeigt, die andere nutzen konnten. Damals war ich die junge Assistentin, überrascht darüber, dass der Chef meine Idee vor dem Team als seine verkauft hat. Heute verdiene ich mit dieser Fähigkeit meinen Lebensunterhalt.

Mein Rat an Frauen: Nur Mut.

Dein Alltag ist weit entfernt von „Nine to Five“. Wie gehst du mit Stress und Druck um?

Das belastet mich natürlich auch. Wenn möglich, suche ich aktiv nach Lösungen.
Wenn es keine gibt und man einfach durchhalten muss, schalte ich in den Survivalmodus und ziehe es durch.
Danach sorge ich bewusst für Pausen, Quality Time und Erholung, um meine Akkus wieder aufzuladen.

Weiter
Weiter

Agil arbeiten oder scheitern? Was ich aus 15 Jahren Unternehmensberatung gelernt habe